Der zunehmend motorisierte Straßenverkehr hebt die erreichten Verbesserungen im Klima und Umweltschutz wieder auf.Die Umwelt- und Klimaentlastung kann deshalb nicht allein durch technische Verbesserungen erreicht werden. [Quelle: Umweltbundesamt]
Autos isolieren Menschen voneinander, von Ihrer unmittelbaren Umwelt und machensie aggressiv. Je nach Verkehrsaufkommen und witterungsbedingten Einflüssen wirdder eigene Wahrnehmungsraum beim fahren mit (motorisierten) Kraftfahrzeugenentsprechend eingeschränkt.
Man reagiert zuallererst auf Umstände, die das eigene Vorankommen unmittelbarabhängig machen. Gerät man dann in Verkehrssituationen, die schnelles Handelnund erhöhte Aufmerksamkeit erfordern, verschwimmen alle anderen Gegebenheiten,die außerhalb der eigenen fokussierten Blickrichtung liegen.Die anderen Verkehrsteilnehmenden werden dabei nicht mehr als Mitmenschenwahrgenommen, sondern nur noch in Kategorien eingeteilt. Und zwar in Jene, dieentweder vor-, oder hinter einem unterwegs sind.
Auch von den Herstellermarken der Fahrzeuge, die im Straßenverkehr unterwegs sind,lassen wir uns allzu gerne blenden. Zu Fuß oder auf dem Rad achtet man auf dienähere Umgebung. Im Auto dagegen möchte man nur schnell weiter.
Mit den hohen Verkehrsaufkommen in unseren heutigen Metropolen ist auch eineFunktion des öffentlichen Raumes verschwunden: Die Begegnung mit fremdenMenschen, ihre Kommunikation unter- und das Bewusstsein füreinander.
Das gesellschaftliche Miteinander spielt sich im öffentlichen Raum und währendder gemeinschaftlichen Mobilität ab. Beim Reisen in Bussen und Zügen z.B.ergibt sich zwangsläufig der Kontakt zu fremdem Mitmenschen. Ein Austauschuntereinander entsteht und wir erlangen wieder ein Gespür dafür zurück, in welcherGesellschaft wir uns heute alle befinden.
1,4 Personen werden im Durchschnitt pro Fahrt mit dem PKW befördert. In Siedlungsgebieten liegenbei etwa sechzig Prozent aller mit dem Automobil zurückgelegten Fahrstrecken zwischen einem undvier Kilometer.
Schmale Straßen, hohe Parkplatzgebühren und rote Ampel-WellenStändige Verkehrsstauungen können durch den Bau von breiteren, durchgängigerenStraßen gelöst werden. Sind dann diese Straßen irgendwann wieder verstopft,wird weiter ausgebaut. So die Theorie.Tatsächlich ist es aber so, dass das Verkehrsaufkommen dauerhaft flüssiger durchunsere Städte rollt, indem man die dafür vorgesehene Flächenaufteilung zugunstenklimafreundlichen und flächeneffizienten Verkehrsmitteln anders zuordnet.Das heißt, man privilegiert anstatt dem Auto alternative Antriebsformen, wie z.B.die eigenen Füße, Fahrrad, Bus und Bahn, so dass ausreichend Umstiegsmöglichkeitenfür Verfügung stehen. (Die in der Stadt Straubing ja längst vorhanden sind.)Straubing ist Dank seiner flachen Geografie,dem flächendeckenden Radwege- undBusliniennetz für Alternativen im herkömmlichen Stadtstraßenverkehr gut aufgestellt.
Bemühungen unserer Stadtführung mit Projekten, wie z.B. dem “Stadtradeln”weisen in diese Richtung, Bürgerinnen und Bürger für ein umweltbewusstesVerkehrsverhalten zu sensibilisieren.
Was hält uns eigentlich davon ab, das eigene Auto Zuhause stehen zu lassenund stattdessen mit dem Fahrrad oder dem Bus ins Stadtzentrum zu fahren?Die benötigte Zeit, um in die Innenstadt zu gelangen, macht keinennennenswerten Unterschied.Die Parkplatzsuche entfällt, das Unterwegssein an sich gestaltet sich entspannter,und wer schon frühmorgens mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt, nimmt diese Tageszeitintensiver war, als in einer isolierten temperierten Fahrgastzelle. Auch gegen einenkurzweiligen Spaziergang ins Stadtzentrum dürfte wenig dagegen sprechen.
Wer zu Fuß in der Stadt unterwegs ist, der empfindet deutlich weniger Toleranzgegenüber einer stark befahrenen Straßenumgebung, als wenn jemand im Autounterwegs ist, dessen Blick sich hauptsächlich auf die Straße richtet.Innerstädtische Refugien, in dem man sich gerne verabredet und verweilt, bietenheutzutage nur noch Stadtzentren, aus denen der motorisierte Verkehr ausnahmslosausgesperrt wurde.
Wandelt man demnach auch außerhalb des Stadtkerns deutlich mehr Autoparkplätzein Fahrradstellplätze um, hat dies unweigerlich zur Folge, dass Innenstädte vomIndividual-Kraftfahrzeugverkehr in zunehmenden Maße gemieden werden.Denn nur durch eine deutliche Reduzierung des PKW-, des LKW-Verkehrs, und demRückbau überdimensionierter Straßentrassen kann in Städten notwendigerLebensraum erst wieder nutzbar gemacht werden.Die Lebensqualität in Städten steigt somit und trägt entscheidend zur Attraktivitätder Wohnlagen von verkehrsberuhigten Vierteln in Zentrumsnähe bei.
Quelle einzelner Textpassagen und Formulierungen: www.autofreie-stadt.de